Lohnt sich ein eigener Onlineshop für Einzelhändler?
Haben Sie schonmal darüber nachgedacht, selbst einen Onlineshop zu eröffnen?
Um quasi dem Konkurrent Internet ein Schnippchen zu schlagen und ebenfalls im großen Netz mitzuspielen?
Es ist jedoch nicht immer sinnvoll, auf den selben Zug aufzuspringen und als lokaler Einzelhändler ebenfalls einen Onlineshop ins Leben zu rufen.
Hohe Kosten, zu wenig Besucher und fehlendes Know-how im Onlinemarketing führen oft dazu, dass der Shop schnell wieder in der Versenkung verschwindet.
Lesen Sie in diesem Artikel mehr über die Vor- und Nachteile eines Onlineshops. Und lassen Sie sich inspirieren, welche attraktiven Alternativen es neben dem klassischen Onlineshop gibt.
Inhalt - Das lesen Sie in diesem Artikel
Die Vorteile eines Online-Shops
Bevor Sie starten, verzückt die Vorteile eines eigenen Online-Shops durchzulesen habe ich eine Bitte an Sie: Bleiben Sie bei diesen Artikel auf jeden Fall bis zum Ende dran. Denn die Medaille der Onlineshops hat zwei Seiten. Und Sie müssen gut abwägen, ob sich ein Shop für Sie lohnt.
Diese Warnung setze ich bewusst an dieser Stelle: Denn ich habe kaum einen Bereich im Werbeagenturbereich gesehen, in dem so viel Geld verbrannt wurde, wie im eCommerce.
Skalierbar ohne Ende: Keine Grenzen im Verkauf
Stellen Sie sich vor, es stürmen 200 Menschen in Ihren Laden und möchten gleichzeitig kaufen.
So schön wie dieser Gedanke zunächst klingt: Vermutlich wären 90% der Kunden genervt, weil sie keine Beratung erhalten und zu lange an der Kasse anstehen müssen.
In einem Onlineshop ist es Ihnen egal, wie viele Menschen gleichzeitig einkaufen. (Zumindest, solange der Server die Last tragen kann)
Verkaufen rund um die Uhr
Sie verkaufen 7 Tage die Woche, 24 Stunden am Tag.
Während Sie schlafen, während Sie mit der Familie unterwegs sind oder während Sie einen Kunden stationär im Laden bedienen.
Riesiger Kundenkreis - keine regionalen Beschränkungen
Ihr Einzugsgebiet erweitert sich: Denn Ihnen ist es egal, ob Ihr Käufer in Ihrer Stadt, in Hamburg, in München oder in Dubai vor dem Rechner sitzt...
... zumindest solange Sie im internationalen Recht fit sind und den weltweiten Versand vernünftig abwickeln können 🙂
Gläserne Kunden: Fantastische Möglichkeiten dank Statistikauswertung
Durch die Auswertung der Zugriffe lernen Sie Ihre Onlinekunden kennen. Sie erfahren, wie er sich durch Ihren Shop bewegt, welches die häufigsten Ausstiegsseiten sind, welche Produkte gerne gemeinsam gekauft werden und welche Überschriften und Produktbilder eher zum Kauf führen.
Dadurch sind Sie in der Lage, Ihren Shop langfristig zu optimieren um die Verkaufsquote zu erhöhen.
Bytheway: Dank sogenannter Beacons werden auch stationär viele Auswertungen der Kunden möglich.
Das klingt toll, oder?
Fast zu schön um wahr zu sein.
Fragen Sie sich nun, warum Sie nicht schon längst einen Onlineshop im Einsatz haben?
Keine Bange: In den nächsten Zeilen kümmern wir uns um die Hürden eines eigenen Onlineshops, die diese Vorteile wieder etwas relativieren.
Darum scheitern viele Onlineshops
Ohne Traffic kein Verkauf
Wenn 3% Ihrer Webshopbesucher tatsächlich bestellen, sind Sie gut. Damit online 30 Bestellungen durchgeführt werden bräuchten Sie täglich rund 1000 Besucher.
Das ist nicht so einfach. Solange Sie sich nicht in einer Randnische tummeln ist es schwer, in den Suchmaschinen ausreichend nach vorne zu kommen.
Und Sie können mir glauben: Riesen wie Zalando oder Amazon vom Google-Thron zu stoßen ist sehr schwer.
Zusätzlich sprießen aktuell tausende Affiliateseiten aus dem Boden, die sämtliche Nischenbegriffe belegen. Hinter diesen Seiten sitzen SEO-Strategen, die systematisch mit professionellen Tools lukrative Keywords finden um passende Seiten aufzubauen, die den Besucher samt Affiliate-Cookie auf eine der großen Onlineshops lotsen. Die Provisionen liegen oft bei bis zu 10% für den kompletten Einkauf. Es gibt nicht wenige, die mit diesen Nischenseiten ein höheres passives Einkommen erzielen.
Soziale Medien bieten eine tolle Alternative zu den Suchmaschinen - aber auch heir ist viel Fließ, Kreativität und auch Budget gefragt, um die nötige Zahl an Followern zu erzielen.
Tipp: Versuchen Sie zunächst, die Zugriffszahlen Ihrer Webseite zu erhöhen, bevor Sie in die Umsetzung eines Onlineshops gehen.
Kostenfallen von Onlineshops, die nicht jeder kennt
Es ist nicht damit getan, ein Shopsystem einmalig aufzusetzen und ein bisschen Geld für Onlinewerbung auszugeben. Es gibt noch weitere Punkte, die Sie in Ihrer Preiskalulation berücksichtigen müssen:
- Retouren
Die großen Shops bieten kostenlose Retouren an. Das kostet viel Geld, wertvolle Zeit und muss im Produktpreis berücksichtigt werden. Kleine Händler können deswegen oft nicht mithalten. - Bezahlverfahren
Paypal, Sofortüberweisung & Co. gehören zum Standard in jedem Shop – allerdings haben dieser Dienste ihren Preis. - Dauerhafte Suchmaschinenoptimierung
Damit Sie in Google auf Platz 1 stehen, reicht keine einmalige Optimierung. Denn Ihre Konkurrenz schläft nicht. Suchmaschinenoptimierung ist ein harter Job, der dauerhaft und konsequent erledigt werden muss. Die Kosten für eine professionelle Optimierung liegen schnell im 5-Stelligen Bereich je Jahr - Professionelles System:
Onlineshopper sind sehr kritisch gegenüber Shops, die nicht professionell aussehen. Und sie sind sehr verwöhnt, was die Benutzerfreundlichkeit angeht. Mit einem halbherzig aufgesetzten Shop kommen Sie nicht weit. - Ausreichend Performance bei größerer Auslastung
Sie haben gelernt, dass Sie ausreichend Besucher brauchen, um einen Shop erfolgreich zu betreiben.Viele Lowbudget-Webpakete gehen bei größerer Auslastung in die Knie. So lesen Sie regelmäßig, dass die Webseiten der Bewerber in der Höhle der Löwen während und nach der Ausstrahlung der Show überlastet sind und zeitweise nicht mehr funktionieren.
Abmahngefahr
Es herrscht viel Neid und Missgunst in der Onlinewelt. Und Sie können sich sicher sein: sollte Ihr Shop eine rechtliche Lücke haben, nutzt diese die Konkurrenz gnadenlos aus.
Unsere deutsche Rechtsprechnung meint es zwar gut mit dem Thema Datenschutz und Sicherheit. Aber in der Praxis macht sie den Onlinehändlern das Leben schwer:
Regelmäßige Gesetzesänderungen sorgen dafür, dass regelmäßig neue Paradiese für Abmahnanwälte entstehen.
2012 gab es die "Buttonlösung", bei der die Bezeichnung des Buttons, mit dem eine Bestellung abgeschlossen wurde klar definiert wurde. Statt "Bestellen" muss nun "Kostenpflichtig bestellen" - sonst droht die Abmahnung.
Seit Februar 2017 muss ein Händler darüber informieren, ob er bereit ist, im Falle eines Streites an einem Streitbeilegungsverfahren vor einer Verbraucherschlichtstelle teilzunehmen. Und so gründlich wie wir Deutschen sind: Auch dafür gibt es exakte Vorgaben, wie und wo und mit welchen Links diese Info im Shop verankert sein muss.
Ein falsch benannter Kaufen-Button oder ein fehlender Link zu einem Thema, das die meisten Internetnutzer überhaupt nicht kennen: Diese zwei Beispiele zeigen, wie schnell sich ein Onlineshop in der rechtlichen Grauzone befindet.
Checkliste: Lohnt sich ein Onlineshop für mich?
Ich möchte Ihnen das Thema Onlineshop nicht komplett ausreden. Aber in der Praxis gehen kleine Onlineshops leider oft gnadenlos unter.
Ich möchte Sie daher nur sensibilisieren, vorher abzuwägen, ob sich die Investition lohnt.
- Können Sie unter Berücksichtigung aller Kosten mit den Preisen der großen Shops mithalten?
- Decken Sie jede Woche im Jahr personell ab? Auch wenn Sie im Urlaub sind muss der Versand und die Kommunikation bei Kundenfragen reibungslos funktionieren.
- Können Sie das Prozedere des Versands und deer Retourenabwicklung in Ihren Arbeitsalltag effizient integrieren?
- Gibt es ausreichend Nachfrage zu Ihren Produkten? Recherchieren Sie vorab mit dem Google Keywordtool das Suchvolumen Ihrer Schlagwörter. Wie das geht erfahren Sie im nächsten Artikel auf www.fuzo-marketing.de.
- Überprüfen Sie die Konkurrenz: Haben Sie eine Chance, in den Suchmaschinen für Ihre Suchbegriffe nach vorne zu kommen.
Wenn das Ergebnis passt, dann können Sie sich an das große Thema heranwagen 🙂
Oder Sie testen den Onlineverkauf mit einzelnen Produkten auf Partnerplattformen aus:
Praktische Alternativen: Sie brauchen keinen eigenen Onlineshop, um über das Internet Produkte zu verkaufen.
Nutzen Sie bestehende Plattformen wie Amazon oder eBay, die schon von Haus aus einen großen Besucherstrom verzeichnen. Je nach Plattform können Sie einzelne Produkte im CI der Plattform einstellen oder auch eigene Shops erstellen.
Die Gebühren sind zugegeben teilweise deftig, dafür sparen Sie sich einen eigenen Onlineshop sowie den Aufwand, Kunden auf den Shop zu locken. Auch wenn der Verkauf über Shoppingplattformen nicht rentabel ist, so eignen sich diese um zu erkennen welche Produkte gefragt sind oder nicht. Und Sie können dort wunderbar Ladenhüter und Restposten verkaufen – oft sogar zu einem besseren Preis als in Ihrem stationären Laden.