FuZo Marketing by Mirjam Schrepler

Preise günstiger als im Einkauf. Sind die Onlinehändler nur zu blöd zum Rechnen?

Alles hat seinen Preis. 2

“So billig bekomme ich das Produkt nicht mal im Einkauf!”

Nicht selten habe ich stationäre Händler über die günstigen Onlinepreise verwundert den Kopf schütteln sehen. Wieso können manche Onlineshops so günstige Preise anbieten? Ist der Onlinehandel tatsächlich so ein Schlaraffenland, in dem man seine Preise und damit seinen Gewinn willkürlich festsetzen kann?

Wir gehen diesem Mysterium der Billigpreise genauer auf den Grund:

Der Vergleich von Äpfel und Birnen – warum manche Markenprodukte nur scheinbar günstiger sind

Vor einiger Zeit saß eine Kundin aus der Modebranche bei mir und erzählte, dass Sie es nicht verstehe, wieso Markenkleidung online so günstig angeboten werde. Daraufhin suchten wir konkret nach Winterjacken mit ihren Labels.

Verwundert stellte sie fest, dass die extremen Preisreduzierungen von bis zu 50% hauptsächlich für Ware der letzten oder zum Teil der vorletzten Saison galt.

Mit anderen Worten: Die Superschnäppchen gab es nur für Ware, die Sie schon längst im Winterschlussverkauf ebenfalls zu Schnäppchenpreisen verkauft hatte.

Ihre Laune stieg erheblich, und seitdem steht sie deutlich souveräner in Ihrem Laden, wenn mal wieder von Kundenseite eine Preisdiskussion angefangen wurde.

Man reiche den kleinen Finger…. Die Dumpingpreismasche der Onlinehops

Ein Onlineshop möchte nicht nur ein Produkt verkaufen. Er möchte viele Produkte loswerden. Dabei unterstützt ihn seine Software. Denn diese ermittelt, welche Produkte am häufigsten gemeinsam gekauft werden. Sie als Kunde sehen diese Auswertungen meist unterhalb eines Produktes als Kaufempfehlung in einem Kasten mit dem Titel “Andere Kunden kauften auch…” .

Großen Shops wie Amazon liegen zur Berechnung gigantische Datenmassen vor.
Dadurch treffen deren Produktvorschläge häufig genauso den Kundengeschmack wie die persönliche Face2face-Beratung im Laden und bewegen viele Kunden zum Kauf weiterer Produkte.

Und wie nutzt der clevere Onlinehändler diese Berechnung der beliebtesten Kombikäufe aus?
Er bietet ein Produkt zum absoluten Knallerpreis an.
Damit ködert er seine Kunden durch ein günstiges Lockangebot, an dem er primär nichts verdient.

Viele Kunden kaufen jedoch auch weitere Produkte ein. Dank der Analyse der Kundendaten lässt sich das Kaufverhalten relativ exakt berechnen.

Und so verkauft der Onlinehändler zu seinem billigen Köder weitere Produkte mit einer höheren Marge.
Unter dem Strich lohnt sich der Gesamtverkauf.

Niedrigpreise ja – aber nur für kurze Zeit: Onlinehändler sind Meister der flexiblen Preisgestaltung

Amazon verändert 3,4 Millionen Preise in nur einem Monat (Quelle). Das ist wie bei den Tankstellen.

Der Käufer verliert den Durchblick: Er legt sein recherchiertes Schnäppchen in seinen Lesezeichen ab. Wenn er es später kauft, hat es schon längst einen höheren Preis.

Sie fragen sich wie viele Mitarbeiter bei den großen Onlinehändlern am Rechner sitzen um permanent die Preise anzupassen?

Fast gar keine.
Diese Arbeit erledigen wenige Menschen, die sogenannte Robots programmieren, die sich autmatisiert um die Preisanpassung kümmern.

“Viele Händler sind zu blöd zum Rechnen”

Der Blog “Wortfilter” stellt noch eine weitere spannende These auf: Viele Online-Händler kalkulieren nicht richtig. Wie wir im Artikel “Warum ein Onlineshop richtig viel Geld kostet” gelernt haben, braucht ein Onlineshop für viele Bereiche genug Kapital. Ist die Marge zu gering, landet ein Onlineshop genauso schnell im Minus, wie er gestartet wurde.

Sie brauchen kein Know-how, um einen Onlineshop zu eröffnen. Dank fertiger Bausätze oder Shops auf Mietbasis können Sie ohne Programmierkenntnisse starten. Leider lassen sich dadurch viele zu einem schnellen Onlineshop verführen, ohne die rechtlichen Grundlagen zu kennen und ohne zu wissen, wie sie überhaupt genug Käufer auf ihre Seite bringen können.

Und bevor diese Shop wieder von der Oberfläche verschwinden, verticken diese ihr Produkte zu Preisen, die sich definitiv nicht rentieren.

… und manche Onlinehändler nutzen ihre Vorteile beim Einkauf

Egal ob höhere Abnahmemengen, der Aufkauf der Ware bei Insolvenzen oder die Option, direkt beim Hersteller zu kaufen, um Zwischenhändler zu sparen: Da es keine regionalen Beschränkungen gibt, ist der potentielle Kundenkreis eines Onlineshops sehr groß. Dadurch kauft dieser in anderen Größenordnungen ein und erhält häufig andere Konditionen.

Aber lassen Sie sich davon nicht beeindrucken. Wenn Sie wissen möchten, warum ein Onlineshop günstige Konditionen bitter nötig hat, klicken Sie hier und lesen Sie in Ruhe, warum ein Onlineshop richtig viel Geld kostet.